Kurzgeschichtenwettbewerb „PrivA(r)t“

Im neuen Kurzgeschichtenwettbewerb des 6. Dragon Days Festivals soll das Thema Datenschutz kreativ verarbeitet werden. Autorinnen und Autoren sind dazu aufgerufen Zukunftsvisionen zu entwickeln, die sich mit dem Spannungsverhältnis zwischen Digitalisierung und Privatheit beschäftigen. Was kann passieren, wenn private Daten in die falschen Hände geraten? Wie sähe eine dystopische Welt aus, in der man den Datenschutz zugunsten einer beschleunigten Digitalisierung aufgegeben hat und Privatheit nicht mehr existiert? Aber auch: Wie könnte eine utopische Welt aussehen, in der wir weiterhin unsere Privatheit als auch die Vorteile der Digitalisierung genießen können?

 

Hintergrund

Der digitale Wandel beschleunigt sich mit atemberaubender Geschwindigkeit und verspricht einen hohen Nutzen für den Anwender. Die wachsende Digitalisierung bringt allerdings auch einen deutlichen Anstieg der Sammlung personenbezogener Daten, der Fähigkeit zu deren Verarbeitung sowie Sorgen über einen möglichen Missbrauch der Daten und Verlust der Selbstbestimmung mit sich.

Es war der Roman „1984“ von George Orwell, der im Jahr 1983 viele Menschen bewegte und zur Proklamation des Rechts auf informationelle Selbstbestimmung im sogenannten Volkzählungsurteil durch das Bundesverfassungsgericht führte:

„Mit dem Recht auf informationelle Selbstbestimmung wären eine Gesellschaftsordnung und eine diese ermöglichende Rechtsordnung nicht vereinbar, in der Bürger nicht mehr wissen können, wer was wann und bei welcher Gelegenheit über sie weiß. Wer unsicher ist, ob abweichende Verhaltensweisen jederzeit notiert und als Information dauerhaft gespeichert, verwendet oder weitergegeben werden, wird versuchen, nicht durch solche Verhaltensweisen aufzufallen. […] Freie Entfaltung der Persönlichkeit setzt unter den modernen Bedingungen der Datenverarbeitung den Schutz des Einzelnen gegen unbegrenzte Erhebung, Speicherung, Verwendung und Weitergabe seiner persönlichen Daten voraus.“

Notwendige Voraussetzung für eine erfolgreiche Digitalisierung müssen deshalb immer auch vertrauenssichernde Maßnahmen im Datenschutz sein. Angesichts der Tatsache, dass die Menschen heute im Internet freiwillig mehr von sich preisgeben als damals bei der Volkzählung, wird die Bedeutung des Datenschutzes oftmals in Frage gestellt.

Hier wird jedoch der Zusammenhang übersehen, dass Menschen, die mit dem Internet aufgewachsen, davon ausgehen, dass ihre Daten nicht missbraucht werden. Was könnte aber passieren, wenn der Datenschutz zugunsten einer scheinbar schnelleren Digitalisierung aufgegeben würde? Wie könnte alternativ hierzu technologischer Fortschritt mit bereits eingebautem Datenschutz aussehen?

Gerade im Hinblick Veränderungen, die noch vor wenigen Jahren wie Science Fiction klangen (Internet der Dinge, Big Data, Machine Learning, Roboter im privaten und öffentlichen Bereich usw.), möchten die Dragon Days mit dem Kurzgeschichtenwettbewerb „PrivA(r)t“ auf die Wichtigkeit von Datenschutz aufmerksam machen.

 

Teilnahmebedingungen

  • Die Teilnahme am Kurzgeschichtenwettbewerb „PrivA(r)t“ steht allen Autorinnen und Autoren offen.
  • Der Beitrag muss ein selbstverfasstes, bisher unveröffentlichtes Werk in deutscher Sprache zum Thema sein.
  • Die Länge darf 1.500 Wörter nicht übersteigen.
  • Der Beitrag zum Kurzgeschichtenwettbewerb ist per Email an wettbewerb@dragon-days.de einzureichen.
  • Einsendeschluss ist der 15.09.2017. Es gilt der Zeitpunkt des Eingangs der E-Mail.
  • Die teilnehmenden Autorinnen und Autoren reichen Ihren Text anonymisiert – ohne Namensnennung auf dem Beitrag – als Attachment im Format DOC oder PDF ein. In der E-Mail wird der Name des Verfassenden, der Titel des Textes, dessen Wortanzahl, und eine 2 bis 3-zeilige Kurzbiografie des Verfassers mitgeschickt, die das Dragon Days Festival frei (Online only) veröffentlichen darf.
  • Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer verpflichten sich, ihre eingesandten Werke bis zum Tag der Preisverleihung in keiner Form zu veröffentlichen und versichern außerdem, dass die eingesandten Werke keine Rechte Dritter verletzen.
  • Die Teilnahme dient als Mittel zu Anerkennung der Wettbewerbsbedingungen und berechtigt die Dragon Days zur Veröffentlichung der Beiträge und Kurzdarstellungen der Autorinnen und Autoren. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Der Gewinnertext wird am 19.10.2017 vor der Tad Williams Lesung im Rahmen der 6. Dragon Days von einem Sprecher gelesen.
  • Über die Texte entscheidet eine Jury, bestehend u.a. aus Sebastian Pirling (Lektor Heyne Verlag), Ernst O. Wilhelm (Informatiker und Datenschützer) und Bernd Perplies (Autor).

 

Unterstützer

Der „PrivA(r)t“ Wettbewerb wird unterstützt von der “International Association of Privacy Professionals” (iapp) und der “Gesellschaft für Informatik” (GI).