5 Fragen an Felix Mertikat

Bereits zum siebten Mal wird Felix Mertikat die Dragon Days mit seinen Zeichnungen und Illustrationen bereichern. Außerdem bereichert er die Welt der Fantastik-Fans unter anderem als Schöpfer der Steam Noir Saga und als Brettspielverleger King Racoon Games. Bei den Dragon Days präsentierte Felix schon die Comicbände Steam Noir 2 und 4, zeigte wie er die Designentwürfe der Berliner Modeschöpferin Sammy the Scissors in seine Comics einfließen lies (die Mode von Sammys Label Redcat 7 wurde im Anschluss auf einer Modenschau gezeigt) und hielt einen Workshop zum Thema „Roboter im Comic“. Außerdem gab er Einblick in seine Arbeit als Spieledesigner und in die Entstehung des Koshu-Projekts.

1. An Deinem neuen Comic zu Deinem Spiel Tsukuyumi haben Autoren wie Bernhard Hennen, Bernd Perplies und Andrea Bottlinger mitgeschrieben. Welche Geschichten haben sie beigesteuert und was zeichnet sie aus?

Bernhard hat sich tief in die Geschichte der Kampfgruppe 03 reingedacht, ein uralter Ritterorden der sich der Jagd nach Drachen verschrieben hat. Er hat es geschafft eine Geschichte in drei Zeitebenen spannend zu verknüpfen und zu erzählen und das in der Vorgabe von 10 Seiten.

Bernd hat sich der Wildschweine Boarlords angenommen, und einen Tag in der Gemeinschaft der Wildschweine erzählt. Dabei hat er detailreich und mit Liebe, voller Spaß am Gestalten, gearbeitet, so dass man einen Einblick in die Gesellschaft der kriegerischen Schweine bekommt.

Andrea hatte den weitaus schwierigsten Teil, da sie die Geschichte des Insektenschwarms Dark Seed erzählte, der ohne Sprache oder menschliche Züge erzählt werden sollte — und was soll ich sagen: Es ist eine tolle Geschichte daraus geworden, die absolut nichts für Insektenphobiker ist : D

2. Das Spiel Tsukuyumi hat große Wellen geschlagen. Wie hat die positive Resonanz und auch die Finanzierung die Spielentwicklung beeinflusst?

Durch das Feedback konnten wir das Spiel in seinen Details perfektonieren. Viele Menschen haben viele Augen, die dann wiederum viele Dinge finden. Das Spiel war in seinen Mechaniken und Regeln vor der Kampagne bereits final, und die Unterstützer haben dann tolle Vorschläge gemacht für neue Einheiten, mehr Aufsteller und clevere Lösungen, zum Beispiel das Alter der Drachen im Spiel darzustellen. Außerdem hat die Nachfrage nach einem 2-Spielermodus dafür gesorgt, dass ich mir genau so ein Add-on ausgedacht habe. Ich hatte ursprünglich nicht gedacht, dass dieses Spiel zu zweit spielbar sein könnte — aber dank der Unterstützer wissen wir jetzt, dass das Gegenteil ist der Fall.

3. Hast du einen Ratschlag für angehende Künstler?

Immer dranbleiben! Viele andere Künstler kennenlernen und wichtig dabei: Nicht immer nach „oben“ schielen sondern schauen, was machen vergleichbare Künstler und mit ihnen ins Gespräch kommen. Dabei lernt man am Meisten und baut sein Netzwerk aus. Netzwerk ist wichtig! Nur so bekommt man Jobs.

4. Was ist das Beste an deinem Job und wo siehst du die Schattenseiten?

Das Beste? Ich kann mehr oder weniger jeden Tag das machen, worauf ich Lust habe, meiner Kreativität Auslauf lassen. Die Schattenseite, dass wenn die Kreativität mal auf der Strecke bleibt oder gerade nicht so will, man schnell alles in Frage stellt.

5. Was war dein persönliches Highlight aus sechs Jahren Dragon Days?

Natürlich das Steam Noir Abendevent mit Modeschau und Vortrag. Dieser Abend hat mich und viele andere in seinen Bann geschlagen. Ich mochte auch sehr das Thema Game of Thrones bei den ersten oder zweiten DD — weil ich die Serie und die Bücher noch gar nicht kannte und dadurch damit in Berührung gekommen bin. Generell kommt man durch die DD auf Themen, die man selbst gar nicht auf dem Schirm hat. Eine der größten Stärken der Veranstaltung.

 

 

Di. 16.10.2018 | 19:30 Uhr | Stadtbibliothek Stuttgart, Max-Bense-Forum
Festival-Eröffnung
Gäste: Bernhard Hennen, Felix Mertikat, Hanna Wenzel, Stefan Dinter
Lesung & Live-Sketching Battle, Gespräch, Vortrag

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