Auch 2018 wird Christian von Aster zu Gast auf den Dragon Days sein. Er selbst beschreibt sich überwiegend als Autor aber auch als literarischer Hedonist, Ausnahme-Satiriker und Freizeit-Fantast. Wir beschreiben ihn als absolutes Allround-Talent und freuen uns ihn auch dieses Jahr wieder bei uns begrüßen zu dürfen.
Als Verehrer des Wortes hat er die Mythen Lovecrafts nicht nur erkundet, sondern erweitert und ihnen neues Leben eingehaucht (und Preise damit gewonnen).
Neue Einblicke, das Überschreiten von literarischen und medialen Grenzen und die Ungewissheit was als nächstes kommt: Christian von Aster bei den Dragon Days 2018.
1. Welche Lovecraft Werke sind deine Favoriten?
“Schatten über Innsmouth” & “Der Fall Charles Dexter Ward”
2. Deine Erzählung Ein Porträt Torquemadas ist eine Geschichte ganz nach Lovecraft Tradition. Was genau bedeutet das für dich?
Die Nähe zur lovecraftschen Tradition rührt ja daher, dass besagte Geschichte im Rahmen eines Lovecraft-Wettbewerbes entstand.
Mir persönlich ist bei solchen Geschichten immer wichtig, zwar Stimmung, Sprache und Wesen des Originals zu erfassen und ihnen im Schreiben nahe zu sein, aber zugleich ein ebenso großes Maß an eigenen Ideen mit einzubringen. Um schlussendlich keine Replik sondern eine Reminiszenz zu schaffen, die gegebenfalls auch ohne das Original funktioniert, aber unter Berücksichtigung desselben eine zusätzliche Qualität gewinnt. Speziell diese Geschichte war dabei eine sehr wichtige für mich, da ich durch sie zum ersten Mal eine größere Öffentlichkeit im Bezug auf mein horribles Schreiben gewinnen konnte.
3. Würdest du das Necronomicon lesen?
Diesen Fehler habe ich tatsächlich bereits vor vielen Jahren auf dem Amiga im Zuge des Spiels ‘Alone in the Dark’ gemacht.
Inzwischen beschränke ich mich darauf, besagtes Necronomicon zusammen mit Herrn Dr. Mrazek auf die wesentlichen Stellen zusammengekürzt in der handlichen gelben R’yehclam Ausgabe herauszugeben.
4. Kannst du uns schon ein wenig darüber verraten, was du für die Dragon Days 2018 planst?
Ich werde wohl die Geschichte eines ehrgeizigen Studenten erzählen, der im England des ausgehenden 19. Jahrhunderts das Geheimnis eines Forschers zu lüften versucht, der, bevor er unter geheimnisvollen Umständen aus dem Leben schied, Gott das Geheimnis des Lebens hatte abtrotzen zu wollen. Das Geheimnis des Lebens, die Hybris der Wissenschaft und Manchesters Gosse. Eine Schauergeschichte vom Rand der Moderne.
5. Du warst schon häufiger zu Gast bei den Dragon Days. Was ist das Besondere am Festival und was gefällt Dir besonders gut?
Ohja, dieses Vergnügen hatte ich tatsächlich schon öfter. Und das meist mit Unterbringung in Sichtweite des Grabes von Wilhelm Hauff. Was auf jeden Fall schon mal ein besonderer Aspekt des Festivals ist. Allerdings nur neben ein paar ungleich bedeutenderen. Wie zum Beispiel der Tatsache, dass der Organisition der Dragon Days deutlich spürbar in allen Belangen, von der graphischen Gestaltung bis zum Programm und der Koordination desselben eine Mischung aus Idealismus und Professionalität zugrunde liegt, die ihresgleichen sucht. Oder dass es den Organisatoren immer wieder gelingt, die halbe Stadt zu involvieren. Und dabei zu überraschen. All das verleiht den Dragon Days meines Erachtens ein Alleinstellungsmerkmal. Das ich noch das ein oder andere Mal aus nächster Nähe zu bewundern hoffe.
Christian von Aster bei den Dragon Days
Sa. 20.10.2018 | 19:00 Uhr | Literaturhaus Stuttgart
H.P.Lovecraft
So. 21.10.2018 | 18:00 Uhr | Merlin
Abschluss-Veranstaltung