Am Dienstag, den 15. März, stand hoher Besuch an in der Stadtbibliothek Stuttgart: Craig Thompson,
the one and only, besuchte die Kesselstadt auf seiner Weltraumkrümel– Europatour. In Kooperation mit der Stadtbibliothek durften die DRAGON DAYS den Comicsuperstar einen Abend lang begleiten.
Okay, wir geben es einfach gleich zu: das hier wird kein objektiver Bericht. Das Dragon Days Team durfte Craig bei einem gemeinsamen Abendessen kennenlernen, und wir sind hin und weg. Alle. Da gewinnt jemand 4 Harvey Awards, 2 Ignatz und 2 Eisner Awards, und ist einfach mal unverschämt freundlich und zuvorkommend. Craig unterhielt sich blendend mit uns, erzählte aus seinem persönlichen Leben, von seinen Reisen, und seinem nächsten Wunschprojekt. Eine kleine Sneak Preview: es soll aufs Land gehen!
Später brachten wir Craig zur Stadtbibliothek, wo Thomas Klingenmaier schon wartete, eingemummt in einen dicken Schal. Der Journalist der StZ und favorisierter Dragon Days Moderator hatte sich schon im Voraus krank gemeldet – was bei einigen unserer Mitarbeiter (die Nichts mit dem Verfassen dieses Textes zu tun haben. Rein gar nichts.) im Vorfeld zu Panikattacken und Lampenfieber führte. Zum Glück übernahm er trotzdem die Moderation: als langjähriger Thompson-Lese
r führte Thomas gewohnt souverän und kompetent durch den Abend. Die vielen Zuschauer stellten viele Fragen: war es schwierig für Craig, zum ersten Mal einen weiblichen Charakter zu schreiben, der nicht im Paar mit einem Männlichen erscheint? Nein, die Figur von Violet Marlocke war so offensichtlich wie notwendig weiblich. Jemand muss ja die chaotischen und temperamentvollen Idioten Männer aus dem Weltraumkrümel auf den richtigen Weg schubsen. Welche Rolle spielen Kinder und die Kindheit in Thompsons Werk? Eine Große! Immerhin ist das Kind im Erwachsenen niemals ganz verschwunden, und wenn Craigs 10-jähriges Ich den Comic nicht lesen will oder nicht so handeln würde wie eine seiner Figuren, dann ist es keine gute Geschichte. Gibt es politische Komponenten im Weltraumkrümel? Oh ja, zu Hauf. Violets Name kommt nicht von ungefähr: ihre blauhaarige Mutter und rothaariger Vater streiten sich oft, raufen sich aber zusammen um das Beste für ihre Tochter zu ermöglichen. Wenn man sich auf die gemeinsamen
Interessen konzentriert – die Zukunft, die Familie, die Liebe, das Positive – findet man heraus dass eine gesunde Mischung meistens das beste Ergebnis ist. Wenn wir so darüber nachdenken was 2016 noch bevorsteht, sind wir beruhigt dass so viele der blauen Demokraten und roten Republikaner in den USA Craig Thompson Leser sind.
In der anschließenden Signierstunde standen die bezauberten Zuschauer Schlange. Mit jedem Fan hielt Craig noch ein Pläuschchen und zeichnete eine wunderbare, persönliche Skizze. Was will man mehr. Danach wurde angestoßen… und der Rest ist ein bisschen nebelig. Trotz Kopfschmerzen sind wir uns sicher: Craig Thompson muss nochmal nach Stuttgart kommen! Wir sind begeistert und geehrt, ihn bei uns gehabt zu haben.
- geschrieben von Dominique