Samstag

Der letzte Tag der Dragon Days 2014 war angebrochen und brachte wieder einen voll gepackten Terminkalender mit sich. Um 15 Uhr hatte ich mein letztes Interview für den Youtube Kanal mit Bob Molesworth, dem Zeichner von Star Wars The Clone Wars oder den Ninja Turtles. Wir trafen uns vorab mit Bella und Basti, die ebenfalls auf den Dragon Days filmten, um den Tag durchzuplanen und uns abzusprechen. Zum verabredeten Termin ging ich dann runter ins Foyer um Bob für das Interview abzuholen.

Bob Molesworth ist ein britischer Comiczeichner, der neben den oben erwähnten Serien auch eigene Comics veröffentlicht hatte. Wir unterhielten uns über seine Arbeit und er erzählte mir, was er von den neuen Star Wars und Turtles Filmen erwartete. Das komplette Interview findet ihr wieder zeitnah auf Youtube. Ich brachte Bob wieder zu seiner Gruppe und begrüßte ein paar der Gäste, die ich kannte.

Das Literaturhaus wurde nämlich immer voller, da mittlerweile die Comiczeichner-Allee eröffnet worden war. Hier hatten die Besucher die Möglichkeit sich von Jorge Miguel (Als die Zombies die Welt auffraßen 2), Erik Krieg (H.P. Lovecraft  ), oder Stefan Dinter (Die Toten) als Zombie zeichnen zu lassen. Ich hatte leider keine Zeit mich selbst zombiefizieren zu lassen, aber ich unterhielt mich ein wenig mit Jorge Miguel, den ich im Februar bereits für Cross Cult TV interviewet hatte und der mich tatsächlich wiedererkannte. Ich wollte ihn allerdings nicht zu sehr vom zeichnen ablenken und ging vor der Lesung, die ich mir anschauen wollte, noch kurz vor die Tür um das schöne Wetter zu genießen. Wobei Hemd und Krawatte in Verbindung mit einer langen, schwarzen Hose im Nachhinein vielleicht nicht gerade die vorteilhafteste Garderobe hierfür war. Die Szenerie im Foyer des Literaturhauses hatte sich seit meinem letzten Besuch drastisch geändert. Statt Besuchern mit Programmheften und diversen Kaltgetränken Schatten zu gewähren, wurde es nun von Darth Vader samt bewaffneter Sturmtruppen belagert. Instinktiv griff ich zu meinem Lichtschwert um mich der Bedrohung zu stellen, stoppte aber auf halbem Wege, da mir das Programm für den Tag wieder durch den Kopf schoss. Es handelte sich um die Star Wars Cosplayer von der 501st Garrison, die viele Festivals und Conventions mit ihrem Besuch optisch enorm aufwerten. Anstatt zum Laserschwert griff ich also zum Smartphone und machte ein paar Fotos mit der eindrucksvollen Truppe. Eine Zigarettenlänge später fand ich mich wieder im großen Saal ein um Christiane Maschajechi zu zuhören, die aus Operation Zombie vom großartigen Max Brooks vorlas.

Danach verpasste ich leider ein paar Veranstaltungen, da ich noch liegengebliebene Arbeit vom Vortag abzuarbeiten hatte. Zum Comiczeichner Panel mit Erik Krieg und Jorge Miguel hatte ich aber alles fertig und konnte mir das sehr interessante Gespräch anhören. Da Erik aus Holland und Jorge aus Portugal kommt, war es spannend einen Einblick in die Comicszene der jeweiligen Länder zu bekommen. Sie unterhielten sich auch über ihre Einstellung zum Horror Genre und über ihre zukünftigen Projekte, die man auf jeden Fall im Auge behalten sollte. Als nächstes stand das Bob Molesworth Panel auf dem Programm. Ich hörte ihm ein paar Minuten zu und er erzählte wie er zum Comic zeichnen gekommen war und wie er für Star Wars engagiert wurde. Da aber im Lindenmuseum parallel ein Vortrag über Voodoo und Zombies gehalten wurde und ich mich mit Bob schon unterhalten hatte, verließ ich das Literaturhaus und machte mich, in Begleitung von Kamerafrau Bella, auf den Weg zum Lindenmuseum. Der Vortrag von Dr. Marcus Stiglegger behandelte die verschiedenen Arten von Zombies, die aus Film und Fernsehen bekannt sind und er erläuterte deren Ursprünge. Der Vortrag  ging tief in die Materie vor und war extrem informativ und gehört zu einem meiner Highlights der Dragon Days. Gefolgt wurde er von einer Präsentation zu Zombie 0711, einem Zombiefilm aus und spielend in Stuttgart, dessen Produktion aber leider eingestellt worden war. Schade, der Trailer sah wirklich nach einem spaßigen Projekt aus. Obwohl zum Abschluss noch der Film „Night of the living Dead“ gezeigt wurde, machten wir uns nach der Präsentation wieder auf den Weg zum Literaturhaus um zusammenzupacken und endlich was zu essen. Das Programm der Dragon Days war, zumindest für uns, zu Ende.

Für mich war es das erste Mal hier auf den Dragon Days in Stuttgart, aber es wird keines Falls das letzte gewesen sein. Die letzten drei Tage waren vollgepackt mit spannenden Projekten, Workshops und Vorträgen, ich habe extrem interessante und nette Menschen kennenlernen dürfen und hatte nie auch nur einen Anflug von Langweile. An dieser Stelle ein herzliches Dankeschön an Tobias Wengert, das Literaturhaus und alle Beteiligten für das Veranstalten des Festivals, an Uwe und Dario, die beste Crew der Welt, an Bella und Basti für die riesen Unterstützung und gute Zeit während der Tage und an alle Gäste und Künstler, für die interessanten Gespräche und Interviews. Und selbstverständlich auch ein herzlichen Gruß an die netten Besucher der Dragon Days, die sowieso einfach die besten Menschen sind. Im Sinne des Festivals: Möge die Macht mit euch sein.

Andy