Freitag

Da wir am Vortag noch bis in die Morgenstunden mit schreiben und schneiden beschäftigt waren, kam es uns ganz gelegen, dass wir unseren ersten Termin nachmittags um 15 Uhr hatten. Ich hatte mich am Vortag mit Christian von Aster verabredet um ein kleines Interview zu drehen und wir trafen uns im Literaturhaus, wo er später selbst noch zwei Lesungen hatte. Er kam in Begleitung von Timo Mrazek, dem Autor von Gorilla Delphia. In der Recherche für das Interview bin ich mindestens zwei Stunden auf dem Blog von Christian hängen geblieben, den ich an dieser Stelle unbedingt empfehlen möchte! Selten hat Blog lesen so viel Spaß gemacht und ich musste mich mehrmals heftigsten Lachanfällen ergeben. Das Interview könnt ihr euch im Laufe der Tage auf Youtube anschauen. Die Lesung von Christian konnte ich mir leider nur zum Teil anschauen, aber ich musste mich richtig losreißen, denn seine Kurzgeschichte über die mysteriösen Machenschaften im „Schäfchen-zähl Business“ waren extrem lustig und wirklich genial geschrieben. Ich muss wohl mal wieder den lokalen Buchhändler meines Vertrauens bemühen und ein paar Werke des Herrn von Aster nachholen. Und das kann ich euch auch nur ans Herz legen.

Meine nächste Station für diesen Tag war die Stadtbibliothek, wo Felix Mertikat den Workshop „Roboter im Comic“ leitete. Felix ist der Kopf hinter der Rollenspielwelt Opus Anima und der Zeichner von Steam Noir. Im Workshop erklärte er den Teilnehmern welche Arten von Robotern es gibt und wo ihre Unterschiede bei der Gestaltung liegen. Er lies uns verschiedene Prototypen bauen, indem jeder einen Kopf, einen Oberkörper und Beine zeichnete und danach jeweils das Blatt tauschen musste. Danach lies er uns verschiedene Formen und Figuren ausprobieren und erklärte wie viel die Körperhaltung schon über den Charakter aussagen kann. Leider musste ich schon wieder früher los, da mein nächster Termin im Literaturhaus Stuttgart schon auf mich wartete.

Hier interpretierte das Pantomimen-Duo Bastian & PAN, die drei Roboter Gesetze, die ihren Ursprung in den Werken von Isaac Asimov  haben. Die Vorführung wurde eigens für die Dragon Days inszeniert und war exklusiv auf den Dragon Days 2014 zu sehen. Begleitet wurden die beiden noch von einem Musiker, der im Hintergrund für eine passende Soundkulisse zuständig war.

Die letzte Veranstaltung für den Tag fand im Museum am Löwentor statt und handelte von verschiedenen Medienproduktionen, die alle im Universum von H.P. Lovecraft angesiedelt sind. Zu erst las Götz Schneyder die Lovecraft Geschichte „Dagon“, zu welcher der holländische Comic-Künstler Erik Krieg live Monsterzeichnungen anfertigte. Erik Krieg veröffentlichte auch einen Comic, der mehrere der Kurzgeschichten Lovecrafts erzählt. Hierzu wurde er auch von Thomas Klingenmaier befragt, der den Abend als Moderator begleitete. Danach wurde ein Vertreter des Pegasus Verlages, die Pen and Paper Rollenspielbücher aus dem Lovecraft Universum vertreiben, auf die Bühne gebeten. Er erklärte wie sie an die Rechte für Cthulu gekommen sind und was das Rollenspiel von den herkömmlichen unterscheidet. Nächster Gastredner war Huan Vu, der Kopf hinter der ersten deutschen Lovecraft Verfilmung „Die Farbe“. Huan beschrieb welche Schwierigkeiten sich einem bei der Filmproduktion in den Weg stellen können und wo die erzählerischen Unterschiede zwischen Film und Literatur liegen. Außerdem zeigte er dem Publikum den Trailer zu seiner neuen Lovecraft Verfilmung „The Dreamlands“, den er gerade auf IndieGoGo crowdfundet. Der Trailer macht definitiv Lust auf den Film und sobald ich daheim bin, werde ich ihm auf jeden Fall ein paar Euro zukommen lassen. Last but not least kamen dann noch Sebastian Mittag und Alexander Pieper von Studio Fizbin auf die Bühne, das letztes Jahr für ihr „The Inner World“ einen Preis für das beste deutsche Videospiel eingesackt hat. Aktuell arbeiten sie an einem Spiel namens „Beyond the Mountain“, dass auf der Horrorgeschichte „At the mountains of Madness“ von H.P. Lovecraft basiert. Ein weiteres Projekt auf das man sich also auf alle Fälle freuen kann. Zum Abschluss waren die Besucher noch eingeladen sich das beeindruckende Museum anzuschauen. Ein gelungener Veranstaltungstag ging zu ende, der uns noch bis halb fünf morgens mit schneiden und schreiben beschäftigte.