Das große Finale

 Der dritte Tag der Dragon Days begann für mich mit dem Kinderprogramm. In der Stadtbibliothek Stuttgart stellte Anke Kuhl ihren Kindercomic „Lehmriese lebt!“ vor. In dem Buch greift sie den Golem-Mythos auf und setzt ihn für Kinder um. Ihre beiden Protagonisten erschaffen aus Versehen einen Golem, der dann für ziemliches Chaos sorgt.

Im Anschluss durften die Kinder noch selbst einen Lehmriesen kneten.

 

Abends dann folgte eine Führung durch das Lindenmuseum unter „Star Wars“-Gesichtspunkten. Die Theorie hinter dieser Veranstaltung besagt, dass George Lucas sich unter anderem bei der Erschaffung des Tusken von afrikanischen Masken hat inspirieren lassen. Denn der Erschaffer von „Star Wars“ hat wohl selbst einmal Ethnologie studiert und dann, wie der Leiter der Führung betonte, gerade noch rechtzeitig den Absprung geschafft, um erfolgreicher Regisseur zu werden.

 

Das große Finale der Dragon Days stellte die „Star Wars“-Nacht dar. In drei interessanten Vorträgen konnte man unter anderem erfahren, dass afrikanische Masken wohl nicht George Lucas’ einzige Inspirationsquelle waren. Dr. Marcus Stiglegger legte einige Parallelen zwischen den Filmen von Akira Kurosawa und „Star Wars“ offen. Das fängt schon bei den Namen an, denn Filme, die in der Vergangenheit Japans spielen, werden auf Japanisch „jidai geki“ genannt, was doch eine erstaunliche Klangähnlichkeit zu dem Wort Jedi aufweist.

 

Als Vertreter der 501. stand Tobias Frisch auf der Bühne. Die 501. Legion untersteht in „Star Wars“ Darth Vader persönlich. In der Realität ist sie ein internationaler Cosplay-Verein, der sich auf die Kostüme der Bösewichter spezialisiert hat. So erwarteten einen bereits vor dem Museum Tusken und Sturmtruppen und sorgten für die richtige „Star Wars“-Atmosphäre.

Tobias Frisch erzählte, wie die Mitglieder des Vereins ihre Kostüme herstellen und zeigte auf der Bühne, wie ein Sturmtruppler seine Rüstung anzieht. (Nämlich im Notfall viel zu langsam.)

 

Der dritte Vortragende war Visual-Effects-Spezialist Andreas Feix, der etwas über die Entstehung des Fanfilms „Threads of Destiny“ erzählte. Neun Jahre lang arbeiteten Fans unermüdlich in ihrer Freizeit, um ein Werk zu schaffen, das sich in visueller Hinsicht durchaus nicht verstecken muss.

Von Andrea Bottlinger