Stiglegger beim Vortrag.

Dr. Marcus Stiglegger in der Star Wars-Nacht. (Foto: Lisa Reiff)

Einmal Star Wars, immer Star Wars

"Es war einmal vor langer Zeit in einer weit, weit entfernten Galaxis", zitiert Stiglegger die ersten Worte des ersten Films fast ein wenig gedankenverloren. Damals war er noch ein Kind, gerade sechs Jahre alt. Der Kinofilm ab zwölf. Also schuf er sich mit Star Wars-Spielfiguren sein eigenes fantastisches Universum, überredete seine Eltern, die Hörspiele zu kaufen und spielte dann Szenen vor seinen Freunden nach. Er lächelt und sagt: "Man hat den Film auswendig gekannt, bevor man ihn im Kino gesehen hatte."

Und damit nicht genug. Stiglegger sagt von sich, ein "richtiger Fan" gewesen zu sein: "Ich war ein Nerd, damals kannte man die Bezeichnung ja noch nicht." Zur Mainzer Fastnacht verkleidete er sich also als Luke Skywalker und bewaffnete sich mit einem hölzernen Laserschwert, das ihm sein Vater geschnitzt hatte. Mit neun Jahren kam er dem Star Wars-Universum ein Stück näher: Endlich Star Wars im Kino sehen. Streng genommen war Stiglegger zwar immer noch zu jung, Jugendschutz und Kontrollen an den Kinokassen wie heute gab es aber noch nicht.

Mit zwölf Jahren begann er, sich ernsthaft mit Filmen zu beschäftigen. Magazine gaben ihm tiefere Einblicke. Neben Star Wars interessierten ihn auch "Conan der Barbar", "Mad Max II" und "Blade Runner". Die Begeisterung für Star Wars blieb, intensiv erlebte er sie im Alter zwischen sechs und elf Jahren.

Später trainierte er die japanische Kampfsportart Kendo und entdeckte dadurch sein Interesse für die Kultur der Samurai. Dadurch lernte er - gleich der Star Wars-Charaktere - mit Schwert und Rüstung umzugehen. "Ich weiß, wie sich die Stormtrooper heute fühlen. Nach einer Stunde unter der schweren Rüstung kommt man schnell ins Schwitzen", sagt Stiglegger. Kein Wunder, dass er beim Eintreffen zur Star Wars-Nacht vor dem Linden-Museum erst Fotos von Darth Vader und den Stormtroopern macht.

Auch in seinem Vortrag verknüpft er seine Interessen, die Samurai-Philosophie mit Star Wars. Darin stellt er die Zusammenhänge zwischen dem japanischen Film "Die verborgene Festung" von Akira Kurosawa (1956) und den Star Wars-Filmen her. Durch die Vorträge könne er das fantastische Universum aus seiner Kindheit wiederbeleben. Und die Fans mit seiner Begeisterung anstecken.

Lena Lammers & Lisa Reiff