Der Schwäbische Lindwurm

Dragon Days Festival-Trailer - Andreas Feix im Interview

Der DRAGON DAYS Festival-Trailer ist jetzt online! Im Interview erklärt Filmemacher, Andreas Feix, was ihn zur Schöpfung des Trailers inspiriert hat.


Wie bist Du auf das MUSEUM AM LÖWENTOR als Schauplatz für Deinen Trailer gekommen?


Ich wollte unbedingt einen Ort erzählen an dem sich ein Drache – oder ein Lindwurm - als mystische Figur eher zuhause fühlen würde, statt völlig deplaziert. Ein naturhistorisches Museum mit Dinosauriern bot vom Gefühl her die surrealste aber auch interessanteste Kulisse, nicht zuletzt durch die gängige Assoziation zwischen Drachen und Sauriern. So war das Museum am Löwentor die perfekte Wahl, auch weil dort unter anderem auch der echte „Schwäbische Lindwurm“ (im Fachjargon Plateosaurus) beherbergt wird. Den lebendigen Lindwurm als mystisches Wesen im Beisein seiner realen, wenn auch ausgestorbenen „Verwandten“ (einschließlich eines „echten Lindwurms“) zu erzählen; das schien mir von Anfang an ein starkes Bild zu sein.


Was hat Dich zu den Bewegungen des Lindwurms inspiriert?

Wenn man eine künstliche Figur kreiert und ihr Leben einhaucht, dann hilft es immer für eine glaubwürdige Animation ein Gegenbeispiel aus der Realität zu finden. Der Lindwurm beispielsweise war für mich so betrachtet eine „Katze mit Flügeln“; Die beiden Katzen meiner Familie waren daher als Referenz für die Bewegungen sehr geeignet; manche ihrer ganz persönlichen Eigenheiten und Marotten flossen dabei auch in das Verhalten des Lindwurms mit ein. Für die Flügelbewegungen dagegen habe ich im Internet Videos von Fledermäusen in Zeitlupe studiert, um für einzelnen Posen für den Flug geeignet korrekt zu posieren. Der Rest ist dann allerdings wohl der „künstlerischen Freiheit“ – und dem eigenen Bauchgefühl zuzuschreiben; oder was dabei herauskommt wenn anfängt selbst einen Lindwurm zu spielen.


Welchen Film sieht sich Deine Filmfigur am Ende des Trailers an?

Dabei handelt es sich um den Filmklassiker „The Lost World“ aus dem Jahre 1925, und der erste Langfilm, in dem Dinosaurier mithilfe des damals neuartigen Verfahrens der „Stop-Motion“- Animation realisiert wurden. So ergeben sich einige weitere interessante Konstellationen: Nicht nur bekommt der Lindwurm neben Naturgeschichte auch ein Stückchen Filmgeschichte zu sehen (was im metaphorischen Sinne beides „Dinosaurier“ sind), durch den Lindwurm und den Filmklassiker treffen auch zwei verschiedene Generationen der Tricktechnik aufeinander.


Wie lange hast Du am Lindwurm Trailer gearbeitet?

Die gesamte Produktionszeit des Trailers betrug rund 3 Monate, abgesehen von rund 2 Monaten Konzeptphase, in der das Grundkonzept, parallel zur Arbeit an anderen Projekten, wiederholt
umgekrempelt wurde.
Die Projektplanung und die Drehvorbereitungen verschlangen über 2 Wochen, während der eigentliche Dreh im Museum über 2 Tage hinweg stattfand. Nachdem die Entstehung des Lindwurm-Characters mit allen Schuppen und Bones weitere 3 Wochen in Anspruch nahm, blieben für die Animation, das Rendering & die Montage der fertigen Bilder insgesamt 6 Wochen übrig - mit vielen langen Nächten. Durch die Vorarbeit würde aber glücklicherweise der Trailer rechtzeitig zur vorgeschriebenen Deadline fertig.


Was macht für Dich die Faszination an Drachen aus?

Die Faszination an Drachen geht für mich schon seit Kindheitstagen einher mit der Begeisterung für Dinosaurier. Das ist fast schon symbiotisch, metaphorisch gesprochen:
In beiden Fällen sind es Wesen, die Größen, Formen und Fähigkeiten entwickelt haben, für die es heute nichts vergleichbares gibt. Bei den Drachen sind dank der eigenen Fantasie und dem Reichtum an Sagen keine festen Grenzen gesetzt. Die Kräfte – sei die Kraft des Fliegens, des Feuerspeiens, oder die Weisheit und die Fähigkeit zu sprechen, die ihnen manchmal zugesprochen werden. Dagegen hat es die Dinosaurier wirklich einmal gegeben, dazu noch weitaus erfolgreicher als wir Menschen, und wir lernen jeden Tag Neues über sie. Egal wie man sich entscheidet, an besonderen Geschöpfen zum Erzählen mangelt es so einem als
Filmemacher nicht.

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