Tatsache, die Aliens waren da! Vermutlich angelockt von Stuttgarter Sommertemperaturen wie auf der Venus. Vorerst konnte man die Extraterrestrier allerdings nur mit unserem Headset sehen, auf dem Pariser Platz in Stuttgart am 15. Juli: Benjamin Rudolf hat für die Dragon Days eine „Alien Experience“ programmiert, eine Mixed-Reality-Tour, die allen großen Spaß gemacht hat, die sich die Brille überstülpten. Dieses Gerät wird sicher noch mehr als einmal bei uns zum Einsatz kommen.
Blickfang der Aktion war das abgestürzte – oder zumindest hart geparkte – Ufo, das Vincent Jurr für uns entworfen und gebaut hat. Für Aktionen, bei denen wir Zufallspublikum spontan überzeugen wollen, sich doch mal auf die fantastischen Welten von SF, Horror und Fantasy einzulassen, ist das imposante Wrack unbezahlbar als Passantenstopper: „Was macht Ihr denn da? Dreht Ihr einen Film?“
Neben dem Ufo haben wir drei Zeltdomes unterschiedlicher Größe getestet. Im ersten davon haben unsere Livezeichner Hanna Wenzel, Vera Pohl, Stefan Dinter und Lukas Wind fabelhafte Alien-Kreaturen entworfen. Im zweiten hatte das Superjuju seinen Alien-Souvenirshop eingerichtet mit einer umwerfenden Auswahl an Büchern, Stickern, Fingermonstern und seltsamen Süßigkeiten mit kosmischen Nebenwirkungen.
Im dritten und größten Dome hatten wir Monitor, Lautsprecher und Hocker aufgestellt. Hier haben Sabine Klinkner, Professorin für Satellitentechnik und Stellvertretende Geschäftsführende Direktorin am Institut für Raumfahrtsysteme der Universität Stuttgart, sowie Manfred Ehresmann, der Betreuer der studentischen Kleinsatellitenprojekte an der Uni, faszinierende Vorträge über die reale Raumfahrt gehalten – über jene Herausforderungen etwa, die Laien nicht zuerst in den Sinn kommen.
Unsere mobile Kaffeebar hat die ganze Zeit über unerschütterlich Passanten, Referenten, Künstler und Besucher mit Muffins, Kaffee, Latte, vor allem aber mit Eiskaffee versorgt. Trotz dieser inneren Abkühlmöglichkeit haben wir es nicht gewagt, die Buchlesungen wie geplant im großen, halb offenen Dome stattfinden zu lassen. Kris Brynn und Michael Marrak sind mit den ZuhörerInnen in den Schatten eines Bankgebäudes ausgewichen - das erste Mal, dass jemand in Stuttgart für diese Umbauung des Pariser Platzes richtig dankbar war. Kris und Michael haben auch darüber gesprochen, wie es ums Bücherschreiben als Broterwerb steht. Dieses Thema ist so spannend, dass wir dazu bei den Dragon Days im Oktober ein eigenes Panel zusammentrommeln werden.
Nach diesem Testlauf waren sich alle einig: Machen wir unbedingt wieder. Dragon Days-Veranstaltungen wird es künftig auch unter freiem Himmel bzw. unterm Zeltdach geben.